Taisija Salnikowa, GUU
Taisija Salnikowa, GUU
DIESEL , RUDOLF DIESEL, 28.01.1897
Wenn wir „Diesel“ sagen, denken wir nie daran, dass das Wort einst groß geschrieben wurde und nur eine einzige Bedeutung hatte, es ist das Nachname des deutschen Ingenieurs Rudolf Diesel, der in Paris geboren wurde. Yaroslavl Motor Plant (YaMZ, JSC Avtodiesel) ist der größte russische Hersteller von Dieselaggregaten. Mein beruflicher Weg nach dem Studium begann in diesem Unternehmen. Ich kaufte Teile für einen Dieselmotor und verhandelte mit Lieferanten auf Deutsch. Ich war auch an der Aushandlung der Preisformel für Komponenten mit deutschen Lieferanten beteiligt. So begann das Interesse in meiner Familie an Dieselfahrzeugen.
Rudolf Diesel hat die Welt des Maschinenbaus revolutioniert und einen großen Beitrag zur Entwicklung des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts geleistet. Niemand in der Familie Diesel hat jemals an den Beruf des Ingenieurs gedacht.
Die zugehörigen Kraftstoffe tragen auch tatsächlich seinen Namen. Anfänglich nannte Diesel das erfundene Antriebssystem jedoch „atmosphärischer Gasmotor“. Doch die Definition setzte sich nicht durch. Niemand stellte spezielle Kraftstoffe für die ersten Dieselmotoren her. Sie verbrannten zunächst Pflanzenöle, insbesondere Erdnussöl, sowie leichte Erdölprodukte – und sogar Benzin! Aber Rudolf Diesel wollte Kohlenstaub für seine Motoren verwenden. Politisch und wirtschaftlich war das eine gute Idee: Diesel hatte ein deutsches Patent, und Kohle war in Deutschland im Gegensatz zu Öl reichlich vorhanden.
Dieselmotoren waren mindestens viermal so sparsam wie Dampfmaschinen. Sie wurden in großem Umfang im Verkehrswesen eingesetzt. Und im Jahr 1900 gewann der Dieselmotor auf der Weltausstellung in Paris den Grand Prix. Viele Jahre lang gab es in Europa mehr Dieselautos als Benzinautos.
An einem Septembernachmittag des Jahres 1913 fuhr Rudolf Diesel an Bord des Postdampfers „Dresden“ zur Eröffnung eines neuen Werks einer der Firmen, die Motoren seiner Konstruktion herstellten, nach London. Er schien gut gelaunt zu sein, doch als er sich nach dem Abendessen in seine Kabine zurückzog, wurde er nie wieder gesehen: Rudolf Diesel war verschwunden. Diese mysteriöse Geschichte erregte nicht nur Aufsehen, sondern löste auch einen Sturm von Gerüchten, Vermutungen und Spekulationen aus: Selbstmord, Mord, Unfall, usw. Kurios war, dass auf der Passagierliste der „Dresden“ Rudolf Diesels Name nicht auftauchte. Es wurde gemunkelt, R. Diesel habe den Atlantik sicher überquert und sich in einer der amerikanischen Automobilfirmen niedergelassen, wo er bis zu seinem Lebensende unter falschem Namen weiterarbeitete.